Wir feiern 2011 ein fast vergessenes Jubiläum: Seit 125 Jahren heißt das Aachener Kaiser-Karls-Gymnasium so, wie wir es kennen – Kaiser Karl im Unterschied, ja im offenen Gegensatz, zu Kaiser Wilhelm (I.). Nicht ganz so lange, seit 1905, hat die Schule beschlossen, dass ihre Tradition sogar bis 1601 zurückreicht. Feiern wollte man damals 1805 und die Gründung unter Napoleon, aber die preußische Obrigkeit war empört (eine Huldigung für den „Erbfeind“?!). Aus rheinischer Bosheit berief man sich am KKG prompt auf noch ältere Gründerväter und riss kaum verheilte Wunden auf – seit 1905 feierte man ausgerechnet den Jesuitenorden, Lieblingsthema der Verschwörungstheoretiker und Feindbild aller Nichtkatholiken, als Stifter.