Die zielgerichtete Verwendung von Medien jedweder Art und die Interpretation medial vermittelter Inhalte sind in der heutigen Gesellschaft ebenso selbstverständlich wie erforderlich. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer sinnvollen und strukturierten Medienerziehung in der Schule, deren Ziel es ist, den Schülerinnen und Schülern einen verantwortungsbewussten und sicheren Umgang mit Medien zu ermöglichen. Dieser Bildungs- und Erziehungsauftrag ist im Schulgesetz (SchulG NRW 2005, §2.2, Medienkompetenzrahmen) sowie in den Kernlehrplänen der einzelnen Fächer verankert.

 

Zum Bereich der Medien gehören nicht nur die so genannten neuen Medien, d.h. Informatiksysteme einschließlich Software und Internet, sondern auch geschriebene Texte jeder Art, Hörtexte und filmische Darstellungen. Medienerziehung in der Schule muss folglich ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Fertigkeiten abdecken.
Das Medienkonzept des Kaiser-Karls-Gymnasiums beinhaltet folgende Elemente:

 

Medienkompetenzen

Neue Medien unterstützen offene Unterrichtsformen und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern mehr Selbstständigkeit. Sie sollen neben fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen auch Medienkompetenz erwerben, um in der heutigen und zukünftigen Informationsgesellschaft bestehen zu können.


Medienkompetenz umfasst u.a.:

  • Medienangebote sinnvoll, d.h. zielgerichtet auszuwählen, zu nutzen und zu gestalten,
  • Medienbotschaften zu verstehen und zu bewerten,
  • Medieneinflüsse zu erkennen und aufzuarbeiten.

Die Medienerziehung geschieht am Kaiser-Karls-Gymnasium inhaltsorientiert und ist deshalb an konkrete Fachinhalte gebunden. Um die Verbindlichkeit zu unterstreichen und um Standards in der Medienerziehung transparent zu machen, sind die Ziele der Medienerziehung kompetenzorientiert für die Jahrgangsstufen 5/6 sowie 7 bis 10 formuliert. Die unterrichtliche Verknüpfung ist dabei, wenn nicht anders angegeben, beispielhaft und kann durch andere Unterrichtsvorhaben ersetzt oder auch ergänzt werden.

Um eine vergleichbare Ausbildung sicherzustellen, werden die Durchführung entsprechender Projekte und das Erreichen der entsprechenden Kompetenzniveaus folgendermaßen begleitet:


Klassen 5/6: Erprobungsstufenkonferenz

Klassen 7 bis 10: Klassenlehrer/in mit Unterstützung der Versetzungskonferenz

Für die Doppeljahrgangsstufe 5/6 werden folgende Kompetenzniveaus angestrebt: Schülerinnen und Schüler können …

  • sich im schulischen Intranet (Microsoft Teams) anmelden und dort Dateien speichern und wieder aufrufen,
  • Microsoft Teams als Kommunikations- und Lernplattform nutzen,
  • einfache Texte in einer Textverarbeitung schreiben und formatieren,
  • eine einfache Präsentation erstellen,
  • Informationen aus vorgegebenen Quellen entnehmen und in ihrer Arbeit verwenden.

Für die Doppeljahrgangsstufe 7/8 werden folgende Kompetenzniveaus angestrebt: Schülerinnen und Schüler beherrschen …

  • vertiefende Aspekte der Textverarbeitung,
  • grundlegende Aspekte der Tabellenkalkulation (Mathematikunterricht),
  • geometrische Konstruktionen mit Hilfe einer dynamischen Geometriesoftware,
  • die Erstellung komplexerer, zielgruppenorientierter Präsentationen,
  • die gezielte Recherche zu einem eingegrenzten Fachgebiet und die kritische Beurteilung von Quellen.

Für die Doppeljahrgangsstufe 9/10 werden folgende Kompetenzniveaus angestrebt: Die Schülerinnen und Schüler können ...

  • Tabellenkalkulation zur Simulation komplexerer mathematischer Probleme nutzen (z.B. Darstellung exponentiellen Wachstums),
  • Funktionen mit Hilfe von Funktionsplottern darstellen und untersuchen,
  • Kameraperspektiven sowie gezielten Musikeinsatz in Filmen und die damit verbundene Interpretation dargestellter Szenen beschreiben und interpretieren,
  • Videoanalyse als Messinstrument nutzen, um Bewegungsvorgänge zu erfassen und mithilfe einer Tabellenkalkulation darzustellen und anschließend auszuwerten,
  • physikalische Phänomene computergestützt untersuchen und auswerten (z.B. PhyPox).

In der Sekundarstufe II werden die zuvor erworbenen Medienkompetenzen vertieft und erweitert. Im Fokus stehen vor allem Grundlagen wissenschaftspropädeutischen Arbeitens, vor allem in Bezug auf die Facharbeit, sowie die kritische und zielgerichtete Recherche und zielgruppengerechte Präsentation komplexer Zusammenhänge.

Es ist eine selbstverständliche Aufgabe der Schule, den Umgang mit Printmedien (Bücher, Zeitschriften, Zeitungen) einzuüben; das geschieht in allen Unterrichtsfächern. Ergänzt wird das Angebot durch die Schülerbibliothek, in der vielfältige fiktionale und nicht-fiktionale Werke für Schülerinnen und Schüler jeden Alters vorhanden sind. Seit dem Schuljahr 2017/18 widmet sich überdies eine Bibliotheks-AG dem Medium Buch und der alten Lehrerbibliothek des KKG als besonderem Lernort. Insbesondere ist die Befähigung zum kritischen Umgang mit Texten unabdingbare Voraussetzung für den sinnvollen Umgang mit Internetquellen im Rahmen von größeren Referaten und der Facharbeit in der Jg. Q1. Die Medienkompetenzen werden in der Qualifikationsphase vertieft und erweitert. Die jeweilige Ausgestaltung hängt hier jedoch von der Fächerwahl der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers ab. Insbesondere werden beim Methodentraining Q1 zur Vorbereitung der Facharbeit die Kompetenzen zum medialen Umgang bei der Informationsbeschaffung weiter gefördert. Dabei erlernen Schülerinnen und Schüler einen verantwortungsbewussten Umgang mit Zitaten und Quellenbelegen und lernen Kriterien kennen, anhand derer sie die Glaubwürdigkeit von Internetquellen beurteilen können.

 

„Medienpass NRW“

Der „Medienpass NRW“, ausgezeichnet mit dem Comenius-Award 2015, bietet einen Planungsrahmen, mit dem umfassende Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler erreicht werden kann. Das Konzept umfasst sechs übergeordnete Kompetenzbereiche, die wiederum Teilkompetenzen umfassen. Die Medienbildung am KKG orientiert sich an diesen Kompetenzen und findet hauptsächlich im Fachunterricht statt, wird allerdings durch Einführungs- und Trainingsphasen, das sogenannte „Medientraining“, ergänzt.

 

Medientraining der Jg. 5 bis 7

Einführend erhalten alle 5. Klassen innerhalb der ersten Schulwochen von der Klassenlehrerin bzw. vom Klassenlehrer eine Einweisung in die Nutzung des Computerraums sowie in das an der Schule genutzte Lernmanagementsystem (Microsoft Teams). Aufbauend darauf werden die Grundfunktionen der EDV im Fachunterricht eingeübt und in der Woche vor den Herbstferien im ersten Medientraining vertieft.

Für den sechsten Jahrgang lautet der Schwerpunkt des Medientrainings „Soziale Netzwerke“, da die Schülerinnen und Schüler erfahrungsgemäß zu diesem Zeitpunkt schon einige Erfahrungen mit diesen gemacht haben und eventuell auch schon erste Probleme deutlich geworden sind. Beispielhaftes Thema ist das Recht am eigenen Bild.

Für den 7. Jahrgang hat sich der Schwerpunkt „Handynutzung“ bewährt, da gerade in diesem Alter Fragen rund um Handymodelle, Verträge und Käufe („In-App-Käufe“) brisant sind. Auch rechtliche Fragen werden in diesem Training reflektiert.

 

Orientierung am Konzept „Medienscouts NRW“

Das oben genannte Medientraining wird von „KKG-Medienscouts“ aus dem 9. Jahrgang durchgeführt, d.h.
Schülerinnen und Schülern, die aufgrund ihrer eigenen umfangreichen Erfahrungen als Expertinnen und Experten für jüngere Schülerinnen und Schüler dienen und das Medientraining moderieren.

Durch diese schülerorientierte und kooperative Lehr- und Lernmethode („peer education“) wird die Kompetenz aller beteiligten Schülerinnen und Schüler umfassend erweitert und die sonst übliche Trennung der Jahrgangsstufen wohltuend überwunden. Vorbereitet werden die ausgewählten Medienscouts im ersten Quartal der Jahrgangsstufe 9 durch Frau Dr. Hausmann.

 

Einbindung externer Expertinnen und Experten

Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen sowie deren Eltern werden durch Herrn Arz, Polizeibeamter im Aachener Kommissariat „Vorbeugung“, in einem Vortrag schon frühzeitig über die Gefahren im Internet informiert.

 

Medienausstattung

Zur Umsetzung des Medienkonzeptes hält das Kaiser-Karls-Gymnasium folgende Medienausstattung bereit:
In jedem Unterrichtsraum ist ein Computer mit Internetanschluss vorhanden, alle Unterrichtsräume sind mit hochwertigen digitalen Präsentationsmedien ausgestattet. Außerdem verfügt die Schule über zwei vollständig ausgestattete und vernetzte Computerräume, einen Theaterraum mit modernster Licht- und Tontechnik und mehrere Klassensätze iPads zum mobilen Einsatz.

Als Lernmanagementsystem und Kommunikationsplattform wird Microsoft Teams genutzt, sodass auch während Distanzlernphasen der umfangreiche Austausch von Materialien und Aufgaben sowie die zuverlässige Kommunikation via Videokonferenz bzw. Chat sichergestellt ist. Auch während des regulären Unterrichts wird die Plattform regelmäßig zum Teilen von Informationen und Material genutzt.

Die Klassenbücher der Jahrgangsstufen 5 bis 10 sowie die Kurshefte der EF werden digital mit Hilfe der Plattform „Schulmanager Online“ geführt, sodass Fachlehrer, Klassenleitung und Stufenkoordinatoren flexibel, schnell und datenschutzkonform den Überblick über Hausaufgaben, Unterrichtsinhalte und Fehlstunden behalten.

 

Evaluation und Weiterentwicklung

In einer Zeit äußerst schnellen medialen Wandels bedarf insbesondere ein Medienkonzept der steten Evaluation und Überarbeitung. Die Entwicklung, Erprobung und Progression von Medienkompetenz, medialer Ausstattung und Digitalitätskonzepten erfolgt in regelmäßigen Abständen und in Absprache mit allen für die Umsetzung Verantwortlichen unter Berücksichtigung aktueller Voraussetzungen und langfristiger Prognosen.

Verantwortliche Medienbeauftragte des Kaiser-Karls-Gymnasiums sind Wolfgang Scheuer und Dr. Lea Hausmann.

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