ZoneOfInterests

Wie müssen wir uns das Leben des Lagerkommandanten Rudolf Höß und seiner Familie im Schatten des Vernichtungslagers Auschwitz vorstellen?

Dies ist eine Frage, die zwar durch Quellen und historische Arbeiten gut dokumentiert ist, die aber so in der Form in der Schule eigentlich nie thematisiert wird.

Um sich dem Thema zu nähern, haben 60 Schülerinnen und Schüler aus den 9. und 10. Klassen sowie der Q1 am Montag, dem 29. April, mit Herrn Hunds und Herrn Liermann an der freiwilligen Exkursion teilgenommen und haben im Cineplex den Film „The Zone of Interest“ geguckt.

Der Film zeichnet sich dadurch aus, dass er das Leben der Gefangenen in Auschwitz nur dann zeigt, wenn sie in Berührung mit der Familie Höß gekommen sind – als Dienstmädchen, als Zwangsprostituierte, als Gärtner oder als Opfer der nationalsozialistischen Mordmaschinerie in Form von Geräuschen und Gerüchen.

Man hört immer wieder das Knattern von Maschinenpistolen, das Bellen von Kommandos und ständig läuft das tiefe Brummen der Krematorien, deren Rauchschwaden teilweise das ganze Bild ausfüllen und deren Gestank die Mitglieder der Familie Höß sich in das Haus zurückziehen lässt.

In dem Haus werden uns die barbarischen Züge des Holocaust deutlich – wenn beispielsweise die Habseligkeiten Ermordeter unter den Familienmitgliedern verteilt wird, wenn Hedwig Höß einen eleganten Pelzmantel anprobiert und einen neuen Lippenstift oder Parfum aufträgt – als sei es ihr Recht, sich dieser Dinge zu bemächtigen.

Die langanhaltenden Kameraeinstellungen und die außergewöhnliche Geräuschkulisse hat bei vielen Schülerinnen und Schülern ein Gefühl der Befremdlichkeit ausgelöst, andere waren sehr angetan von der Bildsprache und der Geschichte des Films – alle hatten am Ende des Films das Bedürfnis sich über den Film auszutauschen.

Benedikt Liermann

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