Holocaustüberlebende

Das Kaiser-Karls-Gymnasium gilt seit 2017 als Europaschule, welche sich in Kooperation mit internationalen Stiftungen für ein gestärktes Europa engagiert. Ein Bestandteil dieser Aufgabe ist, vor allem als Schule in Deutschland, an historische Ereignisse zu erinnern. Die LRE Foundation (Liberation Route Europe) ist eine Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg aufrechtzuerhalten und den überlebenden Opfern und deren Familien Gerechtigkeit zu verschaffen. Im Zuge des 80. Jubiläum der Befreiung Deutschlands fand die LRE Konferenz 2024 im Aachener Kurhaus statt. Schließlich war Aachen die erste deutsche Stadt, die befreit wurde.

Wir, der bilinguale Geschichtskurs der Q1 von Frau Bodden, wollten uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen und freuten uns sehr, dass wir an dieser spannenden Veranstaltung teilnehmen durften.

Nach einem herzlichen Empfang von Herrn Kirch, dem Geschäftsführer der LRE Liberation Route NRW e.V., und einer Einführungsrede vom Bundestagsabgeordneten Dietmar Nietan wurde eine Podiumsdiskussion eingeleitet und moderiert vom Historiker und Autor Keith Lowe. Beteiligt an der Diskussion waren Andrea Despot (Vorstandsvorsitzende der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft), Dr Dominika Uczkiewicz (Assistenzprofessor am Center for Research on Totalitarianism of the Pilecki Institut- Warschau), Dr. Carlo Gentile (Historiker des Martin Buber Institute for Judaism, Universität zu Köln) und Anne Webber (Ko-Vorsitzende der Commission for Looted Art in Europe – London). Der Austausch über die Eindrücke in den verschiedenen Berufsfeldern bezüglich des Zweiten Weltkriegs bot sowohl den Teilnehmern, als auch dem Publikum neue Beiträge und Perspektiven zu den damaligen Geschehnissen. Was die Diskussion aber vor allem bekräftigt hat, ist die unabdingliche Relevanz des Erinnerns und das Streben nach Gerechtigkeit für die Opfer.

Zu guter Letzt erhielten wir die einmalige Chance einen Zeitzeugenbericht einer Holocaustüberlebenden zu hören: Mala Tribich ist in Polen geboren und musste die unaussprechlichen Gräuel unter der Herrschaft der Nationalsozialisten ertragen, darunter Deportationen in die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Mit präzisen Details berichtete Frau Tribich von Eindrücken ihrer Kindheit, ihrer Zeit im Ghetto, der Zeit im Versteck und schlussendlich vom Aufenthalt im Konzentrationslager. Ihre charmante Art ließ die Zuhörer während des Vortrags zwischen Gefühlen von Bewunderung und Betrübnis schwanken. Der Zeugenbericht wurde von Sharon Buenos (Mitglied der Iniiative Zikaron BaSalon, einem Holocaust Erinnerungsformat) begleitet.

Zum Abschluss der Veranstaltung hatte unser History-Kurs das Glück, sich im Einzelgespräch mit Mala Tribich und Sharon Buenos auszutauschen. Die beiden Frauen waren höchst erfreut an unserer Teilnahme an der Konferenz und legten uns vor allem eine Botschaft ans Herz: Antisemitismus darf auch heute weder toleriert noch normalisiert werden und die Erinnerung an die inhumanen Taten der Nazis ist von höchster Priorität. Auch Reparationen – ob finanziell oder sentimental, sind essenzielle Bestandteile der Kompensation.

Die Teilnahme an der LRE Konferenz 2024 bereicherte uns nicht nur mit neuen Perspektiven über den Zweiten Weltkriegs, sondern mahnte uns auch davor, Faschismus nie wieder zu dulden.  

Nathalie Afrifa, Q1

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