Stolpersteine1Am 09.11.2023 machten zwei Geschichtskurse und ein Politikkurs des Kaiser-Karls-Gymnasiums Aachen sich auf den Weg, um im Rahmen der, von der Stadt Aachen organisierten Stolpersteinputzaktion, angesichts der Reichspogromnacht am 09.11.1938, den Opfern Respekt zu zollen und ihrer zu gedenken.

Vor 85 Jahren, im Jahre 1938, brannten am 09. November landesweit tausende Synagogen und jüdische Geschäfte: Es werden heute über 1300 Ermordete allein an diesem Tag gezählt. Die Novemberpogrome galten als Beginn des größten Völkermordes in Europa. 

Aufgrund dessen, finden sich seit dem Jahre 1992, dank des Künstlers Gunter Demnig in europäischen Städten sogenannte Stolpersteine, kleine, im Boden verlegte, Messingplatten mit Lebensdaten, oft am letzten eigenständig gewählten Wohnsitz, die als Gedenktafeln für jene Menschen dienen, die im Zuge des NS-Regimes verfolgt, vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Darunter finden sich jüdische Mitbürger, Sinti und Roma, Euthanasieopfer, politisch Verfolgte und weitere Personengruppen.

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Um an ihr Schicksal zu erinnern und die Brutalität des Dritten Reiches stetig in Erinnerung zu halten, widmen sich etliche Schulklassen und andere Interessierte, in Aachen der Pflege dieser nun insgesamt 95 Tafeln, wobei meist auch die Biografie der Bürger untereinander geteilt wird, um den Menschen hinter der Tafel, den angebrachten Respekt zu erweisen und sich des verlorenen Lebens bewusst zu werden.

Eine Mischung aus Biografien, Zitaten und besinnlicher Stille begleitete auch dieses Jahr die Geschichtskurse der Stufen 8, Q1 und Q2 bei der Säuberung der Stolpersteine. Die Schüler erhielten die Möglichkeit, die Tragik der NS-Zeit näher als durch didaktische Lehrweisen und in ihrer Wohnstadt zu erleben und sich intensiver mit insbesondere jüdischen Einwohnern auseinander zu setzen und ihre Gefühle durch Überlegungen und Recherche auszudrücken.Stolpersteine3

Eine Schülerin wählte ein Zitat Peter Streiffs, um ihren Wunsch in Worte zu fassen:

 ,,Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens. Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere, die ihn hinter dieser Grenze wiedersehen.”-Peter Streiff

Imela Johanna Andrea Odigbo, Q1

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