Schüler des Kaiser-Karls-Gymnasiums arbeiten in einem internationalen Projekt an der Universität Maastricht

Der Anspruch an den modernen Fremdsprachenunterricht ist es, Sprachenlernen in möglichst authentischen Situationen zu ermöglichen und vor allem dafür zu sorgen, dass eine echte und nicht nur eine gespielte Kommunikationssituation entsteht. Idealerweise sollen dabei auch relevante Inhalte kommuniziert werden.

Solche Situationen sind im klassischen Unterricht zwar herstellbar, jedoch auch immer etwas künstlich – warum sollten sich deutsche Schüler auf Englisch zu bestimmten Themen unterhalten?!

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufe EF haben seit 2015 die Gelegenheit, sich in genau solchen authentischen Situationen auszuprobieren. Von jeweils Januar bis April dürfen sie mit insgesamt ca. 50 Schülerinnen und Schülern am Projekt Teenz College der Universität Maastricht teilnehmen.

Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Projekt für Schüler, bei dem sie nicht nur die Uni Maastricht und die entsprechenden Lehrformen (Vorlesung, Seminar, Projektarbeit) kennenlernen können, sondern vor allem auch an einem Thema orientiert in Gruppen zusammen mit niederländischen Schülern ein Projekt bearbeiten müssen. Die Projektsprache ist dabei Englisch.

Das Thema des Teenz College Projektes ist der Zweite Weltkrieg, der hier aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wurde:

  • Warum war ein solcher Krieg möglich (Wirtschaftswissenschaften)?
  • Wie kommt es, dass Hitler so viele Anhänger hatte (Psychologie)?
  • Gibt es eine Kategorie wie Rasse überhaupt (Medizin)?
  • Wie wurde nach dem Krieg mit den Tätern umgegangen (Jura)?

Die entsprechenden Vorlesungen werden von Professoren der Uni Maastricht durchgeführt. Vertieft und ergänzt werden die Themen in Seminaren, die durch studentische Tutoren angeleitet werden. Es wird viel diskutiert – sowohl über die in den Vorlesungen vermittelte Theorie als auch über deren praktische Bedeutung.

 

Das Ganze mündet in einige wissenschaftspropädeutisch angelegte Experimente, die vor allem im Bereich der Verhaltensforschung angelegt sind. Nach dem Erstellen einer Eingangshypothese, werden die Experimente in Maastricht in Kleingruppen durchgeführt, statistisch ausgewertet, analysiert und zur Veröffentlichung auf einem Poster vorbereitet.

Die Poster werden im März in einer Abschlussfeier der interessierten Öffentlichkeit in Anwesenheit des Rector magnificus vorgestellt. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt ebenfalls auf Englisch.

Organisatorisch ist die Teilnahme für die KKG Schüler allerdings durchaus ambitioniert: So müssen sie jeden Dienstag ab 11.00 Uhr vom regulären Unterricht freigestellt werden und sich mit dem Bus auf den Weg nach Maastricht machen. Die Veranstaltungen finden jeden Dienstag von 13.00 Uhr  bis 15.30 Uhr statt. Trotz der zusätzlichen Arbeit - muss der verpasste Schulstoff nachgearbeitet werden. Alle bisherigen Teilnehmer  waren sich jedoch einig, dass die investierte Zeit sich gelohnt hat. Zu sehen, dass man in der Fremdsprache mit jungen Menschen aus anderen Ländern zusammenarbeiten kann war für alle eine wertvolle Erfahrung.

Auch die Thematik wie Menschen sich beeinflussen lassen, fanden alle sehr interessant. Besonders viel Spaß hat ihnen die Durchführung der Experimente gemacht – hier wurde viel gelacht.

In der Abschlussveranstaltung  konnten sie ihre Zertifikate in Anwesenheit von Eltern und Lehrern entgegennehmen. Dieses Projekt fördert das selbstständige und selbsttätige Lernen sicherlich sehr, zumal die Zusammenarbeit von Jugendlichen unterschiedlicher Nationalitäten  immer auch ein Beitrag zum Zusammenwachsen Europas ist.

 

Barbara Stüßer und Dirk Adamschewski

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